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26. Dez. 1801 bis Jan. 1802
Jan. bis 19. Feb. 1802
20. Feb. bis März 1802
März bis Apr. 1802
Wo Seume übernachtet


Der Spaziergang - Teil 1



6. Dezember 1801
Ich schnallte in Grimme meinen Tornister, und wir gingen.

Sein Freund Großmann (über ihn ist nichts Näheres bekannt) spricht mit Freund Schnorr (von Carolsfeld - der Maler begleitet ihn auf dem ersten Teil der Reise), Seume betet in der St. Georgen-Kapelle in Grimma sein Reisegebet.
Die Gegend findet schon Melanchthon lieblich, Seume schaut zurück auf Hohenstädt (später Hohnstädt - eingemeindet nach Grimma) auf die Mulde, eine neue Mühle. Sein Weg geht über die Hubertusburg nach Altmügeln.


Luftlinie: 23 km

vorgestern
Grimme gehört 1801 zum Kurfürstentum Sachsen, das von 1356 bis 1806 ein Territorium des Deutschen Reiches ist (dann steigt es zum Königreich auf). 1797 verlegt G. J. Göschen Druckerei und Offizin von Leipzig nach Grimma. In der Folgezeit gewinnt Grimma eine große Bedeutung als Druck- und Verlagsort.



gestern
1940 wird Grimma Sitz eines Amts- und Arbeitsgerichtes, 1945 besetzen amerikanische Truppen die Stadt bis zum linken Muldenufer. Im Juli ziehen Truppen der Sowjetunion in die gesamte Stadt ein. Grimma wird nicht bombardiert oder zerstört, kurz vor Kriegsende sprengen die Deutschen alle drei Brücken.
1946 enteignen die Sowjets im Gebiet der heutigen Kreise Grimma und Wurzen 70 Rittergüter mit 22.000 ha Nutzfläche, üergeben sie an 1480 Neubauern, 42 Betriebe werden Volkseigentum. 1968 beginnt der Autobahnbau Leipzig-Dresden, 1969 ist der Anschluß Grimma fertig, 1981 beginnt die Instandsetzung der Innenstadt, 1989 demonstrieren 5.000 Bürger auf dem Marktplatz für gesellschaftliche Veränderung.

heute
Grimma ist Große Kreisstadt im Landkreis Leipzig/Sachsen mit über 28.000 Einwohnern.
An Seume erinnert das Göschenhaus, eine Druckerei, ein Park und ein Gymnasium tragen seinen Namen.









7. Dezember 1801
... und schickte uns den folgenden Morgen mit einer schönen Melodie von Goethens Liede - Kennst du das Land? - unter den wärmsten Wünschen weiter nach Meißen


Luftlinie: 33 km





9. Dezember 1801
Seit zwölf Jahren hatte ich Dresden nicht gesehen

Im Theater sieht Seume das Stück 'Nicht mehr als sechs Schüsseln' von Gustav Friedrich Großmann (1746 bis 1796), mit dessen Aufführung er sich intensiv auseinandersetzt. Es gilt als erstes sozialkritisches Zeitstück Deutschlands. Aber es war auch mit der gewöhnlichen Dresdener Engbrüstigkeit manches weggelassen worden, was zur Ehre der liberalen Duldung besser geblieben wäre. ... ich sehe nicht ein, warum die noch immer auffallenden Torheiten und Gebrechen der Adelskaste nicht mit Freimütigkeit gesagt, gerügt und mit der Geißel des Spottes zur Besserung gezüchtiget werden sollen.
Über die Dresdner: Man trifft so viele trübselige, unglückliche, entmenschte Gesichter, daß man alle fünf Minuten auf eines stößt, das öffentliche Züchtigung verdient zu haben, oder sie eben zu geben bereit scheint
Er trifft Josef Mathias Grassi (1757 bis 1838) den österreichischer Historien- und Porträtmaler, für ihn der beste aller ihm bekannten Maler.


Luftlinie: 21 km

12. Dezember 1801
Heute früh wurde ich durch den Donner der Kanonen geweckt

Johann Nepomuk Maria Joseph Anton Xaver Vincenz Aloys Franz de Paula Stanislaus Bernhard Paul Felix Damasus, das sechste Kind des Prinzen Maximilian von Sachsen und dessen erster Frau Caroline von Bourbon-Parma ist geboren (als König Johann I. regiert er 1854 bis 1873 das Königreich Sachsen). Vielleicht macht der Herr in seinem Leben nicht wieder so viel Lärm, als bei seiner Ankunft auf unserm Planeten.
Österreichs Gesandtschaft: Man hatte uns bange gemacht wir würden Schwierigkeiten wegen Östreichischer Pässe haben; aber ich muß die Humanität der Gesandtschaft rühmen. Herr von Büel, als Sekretär, nahm uns sehr gütig auf, und fertigte, da er unsere Wünsche bald abzureisen vernahm, mit großer Freundlichkeit sogleich selbst aus; und in einigen Stunden erhielten wir die Papiere, von dem Grafen Metternich unterschrieben, durch alle Kaiserliche Länder.
Sie, Schnorr und Seume, besuchen die


Mengsche Gipssammlung (1945 teilweise zerstört, heute im Museumskeller)

und eine Oper, glaublich 'Gräfin von Amalfi'.

vorgestern
Nach Teilung der wettinischen Länder 1485 wird Dresden für Jahrhunderte herzogliche Residenzstadt der sächsischen Herrscher und erfährt mit Erhebung Sachsens zum Kurfürstentum, später Königreich, eine Aufwertung als politisches und kulturelles Zentrum. In der Hauptstadt des wichtigsten protestantischen Landes innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation werden kulturelle Einrichtungen begründet, die bis in die Gegenwart die besondere Geltung der Stadt ausmachen.



gestern
Ab 1944 wird Dresden bombardiert, britische und US-amerikanische Bomber beschädigen in vier aufeinanderfolgenden nächtlichen Angriffswellen vom 13. bis 15. Februar 1945 weite Teile des Stadtgebietes schwer, 15 km² der Innenstadt total. Am 8. Mai besetzt die Rote Armee die Elbestadt.
In der DDR-Zeit werden viele Ruinen und historische Wohnbebauung abgetragen oder gesprengt, historische Monumentalbauwerke erneuert oder vollständig rekonstruiert.
Im September und Oktober 1989 fahren die Sonderzüge mit den Flüchtlingen aus der deutschen Prager Botschaft über Dresden und Plauen in die Bundesrepublik. Tausende Menschen versammeln sich am Hauptbahnhof, wo es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften kommt, viele Menschen wollen die Züge zur Flucht erreichen. Am 8. Oktober ziehen 20.000 Menschen durch Dresden und demonstrieren für Reise- und Meinungsfreiheit.

Paul Gompitz alias


Dieter Müller,



Held der Erzählung, auf einer wahren Begebenheit beruhend, liest in der Schule Seumes Spaziergang und fasst den Plan, einmal in seinem Leben auch nach Italien zu reisen. Seine Hoffnug, die DDR legal zu verlassen und zurückzukehren, wird enttäsucht. Er plant die Flucht.
Prag! Das ist die Lösung! Überall Touristen aus Westdeutschland ...
Im März 1983 fährt er mit dem Zug von Rostock los. In Grimma steigt er aus, läuft nach Meißen und Dresden, schleicht über die sächsisch-tschechoslowakische Grenze und versteckt drüben 4.000 ersparte West-Mark, kehrt zurück, reist offiziell über Dresden und Bad Schandau in die Tschechoslowakei, holt das Geld.

heute
Nach der Wende ist Dresden wieder die Hauptstadt des neu errichteten Freistaats Sachsen mit 540.000 Einwohnern. Das 'Wunder von Dresden', die rekonstruierte Frauenkirche wird 2005 nach zehnjährigem Wiederaufbau geweiht. 2009 besucht mit Barack Obama erstmals ein Präsident der USA Dresden und trifft sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel im Residenzschloss.







Luftlinie: 17 km

In Pirna treffen Seume und Schnorr von Carolsfeld Siegfried, Verfasser von 'Siama und Galmori', der sie mit Bekannten an die Grenze bringt.
Es geht aufwärts, und schon haben sie Schnee, der hinter Peterswalde allmählich wieder abnimmt und bei Außig ganz aufhört.


Luftlinie: 20 km

In Peterswalde (Petrovice u Chabařovic) übernachten sie.

Den böhmisch-deutschen Dialekt bis Lowositz findet Seume ziemlich angenehm, er gurgelt die Worte nicht halb so dick und widrig hervor, wie der gebirgische in Sachsen,


Luftlinie: 10 km

Der Weg von Peterswalde nach Aussig (Ústínad Labem) ist rauh, aber schön.



Luftlinie: 35 km

Es geht weiter nach Lowositz (Lovosice), Leutmeritz (Litoměřice) und Budin (Budyněnad Ohří), wo Seume sich für den Abend Kants 'Beweisgrund zur einzig möglichen Demonstration über das Dasein Gottes' beim Juden Lasar Tausig ausleiht.
Auf das Wirtshaus - das einzige - in Budin schimpft Seume wegen des miesen Essens, der schlechten Betten und des Preises.
Die anderen Gäste, ein buntgewürfelter Haufen von Soldaten, erzählen Interessantes, Seume erinnert sich an seine Zeiten als gedungener Soldat.
Auf dem Weg bis Prag trifft Seume folgende schockierende Feststellungen:
Die Dörfer liegen dünn, und sind arm; noch mehr als in dem Gebirge. Man drischt in den Herrenhöfen auf vielen Tennen und die Bauernhäuser sind leer und verfallen; die Einwohner schleichen so niedergedrückt herum, als ob sie noch an dem härtesten Joche der Sklaverei zögen. Mich deucht, sie sind durch Josephs wohltätige Absichten wenig gebessert worden, und höchst wahrscheinlich sind sie hier noch schwerer durch die Fronen gedrückt als irgendwo. Wo die Sklaverei systematisch ist, machen die Städte oft den Anhang des großen und kleinen Adels und teilen den Raub. Das schien hier der Fall.






Luftlinie: 35 km

Prag (Praha)
Von Budin bis hierher stehen im Kalender sieben Meilen, und diese tornisterten wir von halb acht Uhr früh bis halb sechs Uhr abends sehr bequem ab, und saßen doch noch über eine Stunde zu Mittage in einem Wirtshause, wo wir bei einem Eierkuchen durchaus mit fasten und dafür fünfzig Kreuzer bezahlen mußten.
In Prag registrierte uns eine Art von Torschreiber gehörig ein, gab uns Quartierzettel und schickte unsere Pässe zur Vidierung auf das Polizeidirektorium. Die Herren der Polizei waren gegen alle Gewohnheit der Klasse in andern Ländern die Höflichkeit selbst; den andern Morgen war in zehn Minuten alles abgetan, und wir hatten unsern Bescheid bis Wien. Unsere Bekannten wunderten sich sehr über unser Glück, da man noch kurz vorher Fremden mit Gesandtschaftspässen viele Schwierigkeiten gemacht hatte.

Vom Theater und Ballett ist er enttäuscht, es wird 'Hamlet' gegeben, aber Seume hat keine Lust, einen meiner Lieblinge gemißhandelt zu sehen.
Die berühmte Bibliothek ist geschlossen.
Hrdadschin:Die Kathedrale hat für die Liebhaber der Geschichte manches Merkwürdige. Die Begräbnisse der alten Herzoge von Böhmen gewähren, wenn man Muße hat, eine eigene Art von Genuß; und das silberne Monument eines Erzbischofs ist vielleicht auch für den Künstler nicht ohne Interesse. Während Schnorr es betrachtete, stand ich vor den Gräbern der Kaiser Wenzel und


Karls des Vierten,

und fand, daß die Zeiten der goldenen Bulle doch wohl nur für wenige Fürsten golden und für die ganze übrige Menschheit sehr bleiern waren. Schlicks des Ministers Grabmal, gleich hinter dem Steine des Kaisers, ist ein verdorbener gotischer Bombast ohne Geschmack und Würde. Eine Pyramide in der Kirche kommt mir vor, als ob man den Blocksberg in eine Nachtmütze stecken wollte.
Ihre guten Freunde jagen den Wanderern Angst vor Räubern in der Gegend ein, Seume macht sich mit seinem Knotenstock Mut.

vorgestern
Unter Kaiser Karl IV. und Sohn Wenzel IV. erblüht Prag als Kaisersitz des Heiligen Römischen Reiches in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. 1348 Gründung der Karls-Universität als erste Universität Mitteleuropas, Prag ist viertgrößte Stadt nördlich der Alpen. Nach den Hussitenkriegen macht Kaiser Rudolf II. Prag Ende des 16. Jahrhunderts wieder zur Residenzstadt. Im 19. Jahrhundert erlebt Prag wieder einen bedeutenden kulturellen Aufschwung, gleichzeitig verliert es seine deutsche Bevölkerungsmehrheit.



Um 1900 ist das weltoffene Prag Sammelplatz für Künstler tschechischer und deutscher Sprache, geprägt durch den im Habsburgerreich regen kulturellen Austausch zwischen den Nationalitäten.
Der Einmarsch der deutschen Wehrmacht 1938 besiegelt das Schicksal der neu entstandenen tschechoslowakischen Republik, die Nazis ermorden etwa 120.000 Juden in den böhmischen Ländern. 1945, nach dem Einmarsch der Sowjetunion, werden die meisten Deutschen aus Prag vertrieben oder getötet. Ab 1948 wird die Tschechoslowakei kommunstisch.
1968 schlagen Truppen des Warschauer Pakts den 'Prager Frühling' mit Waffengewalt nieder, 1989 ist Prag Schauplatz der 'Samtenen Revolution'. Die Ereignisse in der deutschen Botschaft als Zufluchtsort von DDR-Flüchtlingen haben gesamtdeutsche Geschichte geschrieben.

gestern
Paul Gompitz ist inzwischen, 1983, in Prag gelandet und wandert auf Seumes Strecke durch Böhmen und Mähren. Er sucht vergeblich nach Deutschen, die sein verstecktes Geld für ihn in den Westen bringen, deponiert es wieder in einem Versteck, fährt zurück nach Rostock.


heute
Prag ist die Hauptstadt Tschechiens mit 1,2 Mill. Einwohnern, hat eine bedeutende Filmindustrie, ansehnliche verarbeitende Industrie und ist europäischer Verkehrsknotenpunkt, 12% der Gesamtbevölkerung des Landes leben hier.
Die 'Goldene Stadt der 100 Türme' , eine der ältesten und größten Städte Mitteleuropas, weitgehend verschont von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, touristisches Ziel Nr. 1: 5,5 Mill. Gäste übernachten im Jahr, etwa 90 % davon aus dem Ausland. Seit 1992 ist das historische Zentrum der Stadt UNESCO-Welterbe, ihre Architektur unglaublich vielfältig.















Es war ein schöner, herrlicher, frischer Morgen, als wir durch Kolin und durch die Gegend des Schlachtfeldes gingen.

vorgestern
1757 besiegen Österreicher Friedrich dem Großen in der Schlacht von Kolin (Kolín), seine erste Niederlage im Siebenjährigen Krieg (1756–1763), 22.000 Tote fordert die Schlacht.


Luftlinie: 55 km

Weiter geht es nach Czaßlau (Čáslav) auf der vielleicht befahrensten Straße in ganz Europa, von Prag nach Wien. In einem Gasthaus unweit von Kolin rührt ihn der Ton eines alten Instruments, der Russischen Balalaika ähnlich. Eine alte Böhmin saß an einem helleren Fenster uns gegenüber und trocknete sich die Augen, und ein junges, schönes Mädchen, wahrscheinlich ihre Tochter, schien ihr mit Mienen und Worten sanft zuzureden.


Luftlinie: 19 km




Luftlinie: 37 km

Seumes Schilderung der Quartiersuche in Deutschbrod (Havlíčkův Brod) spricht Bände:
Die böhmischen Wirtshäuser sind eben nicht als die vorzüglichsten in Kredit, und wir hatten schon zwischen Dresden und Prag einmal etwas cynisch essen, trinken und liegen müssen. Man tröstete uns, daß wir in Deutschbrot ein sehr gutes Haus finden würden; aber nie wurde eine so gute Hoffnung so schlecht erfüllt. Wir gingen in zwei, die eben keine sonderliche Miene machten, und konnten keine Stube erhalten: die Offiziere, hieß es, haben auf dem Durchmarsche alles besetzt. Das mochte vielleicht auch der Fall sein; denn alles ging von der Armee nach Hause: deswegen die unsichern Wege. Im dritten legte ich mißmutig sogleich meinen Tornister auf den Tisch, und quartierte mich ein ohne ein Wort zu sagen. Der Wirt war ein Kleckser und nennte sich einen Maler, und seine Mutter ein Muster von einem alten, häßlichen, keifischen Weibe, das schon seit vierzig Jahren aus der sechsten Bitte in die siebente getreten war. Es erschienen nach uns eine Menge Juden, Glashändler, Tabuletkrämer und Kastenträger aller Art, von denen einer bis nach Sibirien an den Jenisey zu handeln vorgab. Die Gesellschaft trank, sang und zankte sehr hoch, ohne sich um meine Ästhetik einen Pfifferling zu bekümmern: und zur Nacht schichtete man uns mit den Hebräern so enge auf das Stroh, daß ich auf dem britischen Transport nach Kolumbia kaum gedrückter eingelegt war. Solche Abende und Nächte mußten schon mit eingerechnet werden, als wir zu Hause den Reisesack schnallten.



vorgestern
Hier wird im 112. Jahrhundert Silber entdeckt, die Bergleute kommen aus Sachsen, dem Harz und aus Tirol, sie führen neue Bergbautechniken ein, z. B. die Ableitung des Grubenwassers durch horizontale Stollen oder mit Wasserrädern.
Im Mai 1945 ist Deutschbrod letztes Hauptquartier von Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner, nach dem Waffenstillstand geraten zahlreiche deutsche Soldaten auf der Flucht von Mähren nach Westböhmen in sowjetische Gefangenschaft.



heute
Die Stadt in Ostböhmen hat 23.000 Einwohner.


Luftlinie: 23 km


Von Iglau (Jihlava) hat Seume nichts gesehen außer den schönen großen Marktplatz.



gestern
1951 finden kommunistische Schauprozesse statt.
Anlass ist der angebliche Mord an drei Funktionären in Babice. 11 Angeklagte werden zum Tode, 111 Angeklagte zu Zuchthaus verurteilt. Den Auftrag zum Überfall soll der Staatssicherheitsdienst gegeben haben. Zielgruppe: vermeintliche oder tatsächliche Gegner der beabsichtigten landwirtschaftlichen Kollektivierung, aber auch die gegenüber der Politik der Kommunistischen Partei sehr kritische Kirche.
1969 verbrennt sich Evžen Plocek aus Protest gegen die sowjetische Besatzung auf dem Marktplatz.


Luftlinie: 13 km

In Stannern (Stonařov) vermutet Seume beträchtliche Wollmanufakturen, denn alle Fenster sind mit diesen Artikeln behangen, und man trägt sehr viel Mützen, Strümpfe, Handschuhe und dergleichen zu außerordentlich niedrigen Preisen zum Verkauf herum.


Luftlinie: 70 km

In Znaim (Znojmo) muss der Antialkoholiker Seume zum ersten Mal Wein trinken.
Die beiden Klöster an den beiden Enden der Stadt sind, wie die meisten Mönchssitze, treffliche Plätze.










Luftlinie: 54 km

Den zweiten Weihnachtsfeiertag kamen wir hier in Wien an, nachdem wir die Nacht vorher in Stockerau schon echt wienerisch gegessen und geschlafen hatten. An der Barriere wurden wir durch eine Instanz angehalten und an die andere zur Visitation gewiesen.