Das eben ist der Fluch der bösen Tat,
daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.


Glossar

P





Palästina



1988 ruft die Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) symbolisch in Algier den Staat Palästina aus. Sie beansprucht das von Israel 1967 besetzte Westjordanland und den Gazastreifen mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Bis 1990 erkennen über 100 Staaten Palästina an.
Seit 1974 hat die PLO 1974 Beobachterstatus bei der UNO als völkerrechtlich anerkannte Vertretung des palästinensischen Volkes.

Historie
Palaestina ist der der Name einer Provinz im Römischen Reiches, abgeleitet von der Volksgruppe der Philister ab, eingerichtet ab 193 in einem Teil der damaligen Provinz Syria Palaestina, entsprechend der Provinz Palaestina entsteht der Begriff Palästina als Region.
395 zerfällt Palaestina in drei Teile; 614 bis 628 besetzen die Sassaniden das Land. Unklar ist die folgende Geschichte (Sieg des Byzantinischen Reiches, Rückgabe, Eindringen der Araber).
Während des britischen Palästinamandats beginnt zwischen arabischen und jüdischen Nationalbewegungen ein Bürgerkrieg um Land und politischen Einfluss. Der UN-Teilungsplan von 1947, durch den auf dem Gebiet des historischen Palästina ein jüdischer und ein arabischer Staat entstehen soll, scheitert an der Ablehnung der arabischen Seite. Der Bürgerkrieg wächst sich nach der Staatsgründung Israels 1948 zum Palästinakrieg aus, als eine Allianz umliegender arabischer Staaten in den Konflikt eingreift. Er führt zur Flucht und Vertreibung vor allem arabischer Palästinenser. Der Palästinensische Nationalrat gründet 1964 die PLO mit dem Ziel, einen unabhängigen palästinensischen Staat auf dem gesamten ehemaligen britischen Mandatsgebiet gewaltsam zu erzwingen, die PLO erklärt die Region Palästina zum unteilbaren Heimatland der arabischen Palästinenser und Teil ganz Arabiens. Sie betrachtet den Staat Israel als illegal.



Der wiederum von arabischer Seite verlorene Sechs-Tage-Krieg 1967 verschlechtert die Situation der PLO, die in den kommenden Jahrzehnten aus Jordanien und dem Libanon heraus operiert und dabei auch in Konflikte mit den jeweiligen Staaten gerät.
Im Oslo-Friedensprozess, wo die PLO Verhandlungen mit Israel über das seit 1988 angestrebte reduzierte Staatsgebiet aufnimmt und im Gaza-Jericho-Abkommen werden die palästinensischen Autonomiegebiete geschaffen, in denen die palästinensisch geführte Autonomiebehörde fortan die Kontrolle über Teile des Westjordanlands sowie des Gazastreifens übernimmt.
Erklärtes Ziel blieb die Errichtung und internationale Anerkennung eines unabhängigen Staates.
Zwei wesentlichen Faktoren hemmen die Herausbildung staatlicher Strukturen:
Zum einen die fortgesetzte israelische Besatzung, zum anderen die Politik der PLO und ihres Präsidenten


Jassir Arafat.
In den 1990er-Jahren entsteht ein neopatrimoniales Herrschaftssystem, basierend auf informellen und klientelistische Strukturen. Die PLO kanalisert eine weit verbreitete Unzufriedenheit unter den Palästinensern in der gewaltsamen Zweiten Intifada (auch genannt: Al-Aqsa-Intifada), während der sich insbesondere die radikal-islamische Hamas als Opposition zur korrupten PLO profiliert. Nach dem Scheitern des Aufstands gewinnt die Hamas politisch zunehmend Einfluss, was in einem Sieg der Organisation bei den Wahlen zum palästinensischen Legislativrat 2006 gipfelt. Israel und westliche Verbündete isolieren die Hamasregierung durch Sanktionen und lehnen sie als Verhandlungspartner ab, die PLO behält unter Führung von Arafats Nachfolger


Mahmud Abbas
zumindest außenpolitisch ihre Führungsrolle.
Der Scharon-Plan von 2005 hat den Abzug aller jüdischen Bewohner aus dem Gazastreifen zur Folge. Der Kampf um die freigewordenen ehemals jüdischen Gebiete wird blutig ausgetragen, der Hamas gelingt es, die Fatah aus dem Gazastreifen zu vertreiben. Der jahrelange, anhaltende Beschuss israelischer Zivilbevölkerung mit Qassam- und Katjuscha-Raketen folgt: siehe Gazastreifen
Ab 2013 verwendet die Palästinensische Autonomiebehörde als Bezeichnung "Staat Palästina" mit dem Wappen.
2013 leben im beanspruchten Staatsgebiet 4,5 Mill. Menschen, davon 2,7 Mill. im Westjordanland und 17 Mill. im Gazastreifen. Das Westjordanland ist von Israelischen Siedlungen durchzogen, wo etwa 330.000 Juden leben.
Die Regierung von 2014 des Staates Palästina unter Führung von


Rami Hamdallah
soll die lange Zeit verfeindeten Organisationen Fatah, Hamas sowie die Volksfront zur Befreiung Palästinas vereinen.
Die Staatlichkeit Palästinas erkennen 135 der 193 UN-Mitgliedsstaaten an, sein Status ist unter Staatsrechtlern umstritten. 2014 tritt Palästina der Genfer Konvention, der Haager Landkriegsordnung sowie 13 weiteren UN-Konventionen bei. Israel reagiert mit Wirtschaftssanktionen.

Einzelheiten siehe Wiki






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