Das eben ist der Fluch der bösen Tat,
daß sie, fortzeugend, immer Böses muß gebären.


Glossar

F





Fattah el-Sisi



Abd al-Fattah Said Husain Chalil as-Sisi * 1954 in Kairo, seit 2014 Präsident in Ägypten
Offizier, Ausbildung u.a. 2006 am US Army War College Pennsylvania.
2008 Kommandeur des Armeebereichs Nord, anschließend Leiter des Militärgeheimdienstes. Nachdem eine Einheit während der Revolution 2011 etwa 20 Demonstrantinnen vom Tahrir-Platz verschleppt und sie zu einer demütigenden Jungfräulichkeitsuntersuchung gezwungen hat, verteidigt as-Sisi das Handeln des Schlägertrupps gegenüber Medien, man habe die "Sittlichkeit der jungen Frauen schützen" wollen. Nacht Sturz Mubaraks übernimmt al-Sisi das Oberste Militärkommando. 2012 ernennt der neugewählte Präsident Mohammed Mursi ihn zum Oberbefehlshaber der agyptischen Streitkräfte.
Während der anhaltenden Massenproteste gegen Mursi setzt Sisi Juli 2013 allen politischen Kräften ein Ultimatum von 48 Stunden, setzt Regierung durch Militärputsch ab, kündigt Neuwahlen an, kündigt Überarbeitung der im Vorjahr beschlossenen Verfassung (von den Islamisten geprägt, bei Abstimmung mit 64 % bei einer Wahlbeteiligung von 33 % angenommenen) an. Im Juli laut Gewerkschaft ägyptischer Ärzte 84 Demonstranten während des Morgengebetes vor den Kasernen der Nationalgarde vom Militär erschossen, 1000 andere verletzt.
Seit August 2013 Hunderte Demonstranten erschossen, Blutbäder in Kairo und Gizeh, über 500 Regierungsgegner in Schnellprozessen zum Tode verurteilt, Tausende Anhänger der Muslimbruderschaft und demokratische Aktivisten und Politiker inhaftiert, Mohammed el-Baradei geht ins Ausland. Demokratische Organisationen und Parteien wurden als „terroristische Vereinigungen“ zerschlagen, Medien gleichgeschaltet, grundlegende Rechte außer Kraft gesetzt. 2014 wurde Sisi Feldmarschall (höchster Rang im ägyptischen Militär), seine Verbindungen zu den USA gelten als ausgezeichnet, das amerikanische Verteidigungsministerium unterstützt Ägyptens Streitkräfte mit 1,3 Milliarden Dollar Militärhilfe jährlich.
2014 mit großer Mehrheit zum ägyptischen Präsidenten gewählt, Berichte über Unstimmigkeiten und Wahlfälschungen.
Schon kurz nach der Wahl zum Präsidenten stellt Sisi das Großprojekt "neuer Sueskanal" vor. Neben dem bisherigen soll zweiter Kanal entstehen.
Nach einem Enthauptungsvideo, das Tötung von 21 ägyptischen Kopten in Libyen durch den Islamischen Staat zeigt, bombardiert Ägypten 2015 Ziele in der vom IS kontrollierten Stadt Darna, 40 bis 50 IS-Kämpfer getötet.
Der praktizierende Sunnit gilt als fromm, gläubig, zugleich aber als überzeugter Verehrer des früheren, arabisch-nationalistisch-säkularen Präsidenten Gamal Abdel Nasser. Am Neujahrstag 2015 fordert Sisi "religiöse Revolution". Es sei unerträglich, dass das, was die Muslime als ihr religiöses und heiliges Erbe betrachteten, ihnen selbst und dem Rest der Welt als Quelle für Angst, Gefahr, Töten und Zerstörung gelte.

Einzelheiten siehe Wiki


Freie Syrische Armee



von einem Teil der sunnitischen Mehrheit Syriens getragene bewaffnete Oppositionsgruppe.
Ziel der Freischärler: Schutz von Zivilisten und Sturz der syrischen Baath-Regierung, sie geifen auch staatliche Sicherheitskräfte an. Primär aus übergelaufenem Personal der Streitkräfte bestehend, dazu Vielzahl an Zivilisten, die gegen die Regierung Assad kämpfen, um ihre jeweiligen Heimatorte zu verteidigen, sowie ausländische Kämpfer, die sich der FSA aus unterschiedlichen Motiven anschließen
Vorläufer: Bewegung Freier Offiziere
Die FSA umfasst 2013 etwa 40.000 Kämpfer, im Herbst 2013 de facto nicht mehr existent, ihre einstige Führungsrolle von dschihadistischen Rebellengruppen, insbesondere IS übernommen.
Angesichts der personellen und materiellen Überlegenheit der syrischen Sicherheitskräfte führt FSA Guerilla-Krieg: Von sicheren Rückzugsorten aus greift sie Armee-Konvois, Kontrollpunkte, teilweise auch größere militärische Einrichtungen an, mit dem Ziel, die Präsenz der Armee in den jeweiligen Regionen zu schwächen, Waffen und Munition zu erbeuten und weitere Desertionen zu ermöglichen. Profitiert von Informanten innerhalb der Syrischen Armee. Groß angelegten Gegenangriffen der Armee weicht die FSA dabei nach Möglichkeit aus, um nach dem Abzug der Armee wieder zurückzukehren. Seit dem Sommer 2012 zeigt sich immer häufiger, dass die FSA auch in der Lage ist, Gegenoffensiven zurückzuschlagen, Territorium auch langfristig zu halten, insbesondere nördlich von Aleppo und um Idlib.
In unterschiedlich große Bataillone und Brigaden aufgeteilt, deren Größe zwischen 10 und 600 Mann variiert, auch weltanschaulich sehr unterschiedlich ausgerichtet. Neben islamistisch geprägten Kampfgruppen auch mehr oder weniger säkulare Verbände sowie - seltener - ethnische oder religiöse Minderheiten (etwa drusische oder christliche Einheiten). Kurdische Gruppen kämpfen zumeist nur dann unter der Fahne der FSA, wenn sie außerhalb der kurdischen Gebiete agieren, etwa in Damaskus oder Aleppo.
Im Juli tötet die bis dahin als "al-Qaida im Irak" bekannte Organisation unter dem Namen "Islamischer Staat im Irak und im Scham (ISIS)" den FSA-Kommandeur Kamal Hamami an einer Straßensperre vor Latakia. Der offene Bruch mit der anderen gegen Assad kämpfenden Organisation wird klar. Die FSA büßt Führungsrolle im Kampf gegen Assad an dschihadistische Rebellen ein.
Human Rights Watch wirft FSA, der regulären Armee und regimetreuen Milizen Menschenrechtsverletzungen vor (Kindersoldaten, Organhandel, ethnische Säuberungen gegen Christen).
Zivilbevölkerung beschuldigt die FSA wiederholt der Korruption (Schwarzhandel)

Einzelheiten siehe Wiki






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