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Armes Deutschland:
Deine Reichen




Die statistisch belegebare Obszönität
(Werte von 2007 - sie haben sich bis heute in jedem Jahr verschlimmert!)

Anteil am Gesamtvermögen:
0,1% Top-Reiche --> 22,5%
0,5% Top-Reiche --> 31,2%
1% Top-Reiche --> 35,8%
10% Top-Reiche --> 66,6%
60 - 90%: --> 32%
die ärmeren 50% -->1,4%
In keinem anderen €-Land ist das Vermögen so ungleich verteilt wie bei uns, und die Schere zwischen denen, die viel besitzen und denen, die nichts oder noch weniger haben, wird immer größer, gut 20% verfügen über kein Vermögen, rund 7% haben mehr Schulden als Besitz.
Die Angaben beruhen auf Stichproben, die Vermögenswerte der Multimillionäre oder -milliardäre fehlen - nur die Behörden kennen die genauen Zahlen, die Wirklichkeit sieht also noch verheerender aus.
Demnach besaßen 2007 also das Top-Ten zwei Drittel allen Vermögens in Deutschland, die reichsten 0,1 % (weniger als 70.000 Personen) fast ein Viertel des Gesamtvermögens, etwa so viel wie die unteren 90 % (etwa 63 Millionen Deutsche) zusammen.
Deutschland weist beim Gini-Koeffizienten*) die Zahl 0,78 auf, was international eine extrem hohe Vermögensungleichheit bedeutet, und national besteht (25 Jahre nach der Wende!) immer noch ein starkes Gefälle zwischen West und Ost, das durchschnittliche Nettovermögen der Ostdeutschen (41.000 €) ist um mehr als die Hälfte niedriger als das der Westdeutschen (94.000 €).
Und die reichsten Deutschen werden - dank Immobilienboom und Börsenrallye - immer schneller immer reicher.

Wer sind diese Superreichen?
Die Spitzenplätze wechseln. Unangefochtener Platzhirsch ist Familie Quandt im deutschen Revier, 75% der Superreichen in Deutschland haben ihr Vermögen geerbt (der höchste Wert weltweit - neben der Schweiz) - in Russland 3%!


Stefan Quandt (49) und Susanne Klatten (59),
halten knapp 50% an BMW (in guten Jahren liegt ihre Dividende im mittleren dreistelligen Millionenbereich), dazu kommen der Chemiekonzern Altana Chart, Anteile an den Industriekonzernen SGL Group Carbon Chart und Nordex Chart, die Beteiligungsgesellschaft Delton und die BHF-Bank.

Woher stammt das Geld?
Eine Spende in Höhe von 690.000 € im Jahr 2013 an Kanzlerin Merkel als Belohnung für die von ihr erstrittene Schonung für deutsche Autokonzerne bei EU-Abgasnormen**) offenbart das Betriebsgeheimnis der Quandts, obwohl sie sonst wenig erzählen, wie der bewegende Film "Schweigen der Quandts" von 2012 dartut.


Herbert Quandt (1910 - 1982), Ehemann von Johanna und Vater Stefans und Susannes, einer der erfolgreichsten Unternehmer des Deutschen Reichs, tritt 1940 in die NSDAP ein und wäre - zusammen mit Vater Günther - als Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg angeklagt worden, hätten die Briten die Beweismittel nicht zurückgehalten (sie erkennen die Bedeutung der Batterieproduktion und wollen die Fabrik-Eigentümer schonen).
Ende der 1950er Jahre, als BMW in finanzielle Schieflage gerät und Daimler-Benz die Firma übernehmen will, engagiert sich Quandt finanziell, sein Sanierungsplan wird angenommen. 1967 ist Quandt Vorstandsvorsitzender der VARTA AG, Vorsitzender im Aufsichtsrat u. a. bei Industriewerke Karlsruhe AG, der Keller & Knappich GmbH, der Busch-Jaeger Dürener Metallwerke AG und der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. AG, bei der Daimler-Benz AG stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Mitglied des Präsidiums, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender bei der Gewerkschaft Wintershall und der Wintershall AG, Aufsichtsrat der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG und der Frankfurter Bank.


Günther Quandt, Herberts Vater, geboren 1881, gehört zu der Gruppe von Industriellen, die 1931 Adolf Hitler und der NSDAP 25 Millionen Reichsmark zur Verfügung stellen wollen, ist 1933 Teilnehmer eines Geheimtreffens mit Hitler, bei dem man eine Wahlkampfhilfe von 3 Millionen Reichsmark für die NSDAP beschließt. Nach Machtergreifung der Nazis sind seine Betriebe wichtige Zulieferanten für die Rüstungsindustrie, Quandt wird "Wehrwirtschaftsführer".
Die AFA-Werke produzieren außer Batterieanlagen für U-Boote, Panzerfahrzeuge, Funk- und Radargeräte und für Kampfflugzeuge vor allem Spezialbatterien für Torpedos und die „Wunderwaffe“ V2.

'Das Reich' und Josef Abs über Quandt: Militärtuch, Akkumulatoren, Trockenbatterien, Schusswaffen, Munition, Leichtmetall – wer das alles herstellt, heißt mit Recht Wehrwirtschaftsführer. Ihre hervorstechendste Eigenschaft aber ist Ihr Glaube an Deutschland und an den Führer
Quandt beschäftigt Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Zwangsarbeit, sie machen 1944 rund 40 % der gesamten Werksbelegschaft aus (bis zu 5.800 Arbeitskräfte), im DMW-Werk in Karlsruhe sind es etwa 4.500, ab 1943 arbeiten im AFA-Zweigwerk 1.500 Häftlinge des KZ Stöcken - sie sind auf dem Werksgelände untergebracht - in bleiverseuchter Umgebung, auf dem Werksgelände existiert ein weiteres KZ-Außenlager, einschließlich Exekutionsplatz. Im KZ Hannover-Stöcken besteht ab 1944 das Außenlager des KZ Neuengamme mit etwa 1.000 polnischen Juden neben dem Continentalwerk, wo die Häftlinge täglich 11 Stunden in der Reifenherstellung von Kriegsfahrzeugen arbeiten, in der AFA-Tochterfirma Pertrix Berlin zwingt das Werk seit 1944 etwa 500 weibliche KZ-Häftlinge dazu, mit ätzenden Säuren zu arbeiten. Die Arbeitsbedingungen fordern durchschnittlich 80 Tote pro Monat, sie sind im Voraus eingeplant und bewusst als 'Fluktuation' kalkuliert. Nicht mehr arbeitsfähige Zwangsarbeiter deportieren SS-Leute nach Gardelegen und ermorden sie in der Scheune von Isenschnibbe.

Bei Kriegsende versteckt sich Wehrwirtschaftsführer Quandt am Starnberger See, Sohn Herbert führt die Geschäfte von AFA weiter. Günther Quandt wird 1946 verhaftet, interniert und nach Entlassung 1948 in einem Gerichtsverfahren als Mitläufer (!) eingestuft und sitzt für eine Brozebüste von sich Arno Breker, dem Lieblingsbildhauer Hitlers, Modell. Er stirbt 1954 in Ägypten.

Das "manager-magazin" veröffentlicht jährlich die aufschlussreiche Liste der 500 Reichsten in Deutschland, an zweiter Stelle stehen die Gebrüder Albrecht.

Sozialer Friede in Gefahr?
Wegen der vollkommen ungleichen Verteilung der Vermögensverhältnisse warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband vor einer Gefährdung des sozialen Friedens in Deutschland. "Die Vermögensschere in Deutschland ist nicht nur ungerecht und unsozial, sondern geradezu obszön", sagt Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Die Reichen würden immer reicher und die Armen immer ärmer.
In den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik spielt das in den Art. 20 und 28 GG verankerte Sozialstaatsprinzip für die Vermögenspolitik eine wichtige Rolle. Nach weitgehender Vernichtung des Geldvermögens, Währungsreform und Lastenausgleich sind Vermögensbildung der Arbeitnehmer und gleichmäßige Vermögensverteilung das Ziel.
Das Stabilitätsgesetz von 1967 enthält kein Verteilungsziel. In der Folgezeit werden wiederholt Forderungen nach Erweiterung des Magischen Vierecks***) um das (5.) Ziel einer ausgeglichenen Vermögensverteilung laut.
Dass die politischen Parteien in Deutschland sich des Themas heute annehmen, ist nicht ersichtlich. Unter ihnen herrscht zwar weitgehend Konsens über den Wert einer gerechten Vermögensverteilung für die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, wobei naturgemäß unterschiedliche Vorstellungen bestehen, was das heißt und mit welchen Mitteln es zu erreichen ist. Seit der Wiedervereinigung aber fährt der Staat viele bewährte Instrumente der Vermögensbildungsförderung zurück, weil die Kosten der Einheit und des ökologischen Umbaus andere Prioritäten in den Vordergrund rückten, obwohl es im Grundgesetz heißt:
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. Die verfassungsmäßige Ordnung in den Ländern muss den Grundsätzen des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates im Sinne dieses Grundgesetzes entsprechen.

















































Vox populi (aus DER SPIEGEL)
Diese Auflistung der Großverdiener soll doch nur den Neid fördern. Wer sind denn die 10 Ärmsten in Deutschland? Und wer sind denn die 10 Glücklichsten in Deutschland? Die Glücklichsten werden sich wohl nicht bei den Superreichen finden und auch nicht bei den ganz Armen.

Jetzt kommen wieder die Neider, welche schlaue Kommentare abgeben - ohne sich wirklich mit diesen Personen auseinanderzusetzen. Die Stiftungen dieser Familien sind milliardenschwer und tun sehr viel Gutes, und das meist im Stillen. Hinzu kommen unzählige private Engagements finanzieller Art für Kinder, Rotes Kreuz oder andere Organisationen. Und keiner soll mir erzählen, dass er nicht auch gerne viel Geld hätte..

Der Teufel scheisst immer auf den dicksten Haufen. Zumindest bis ein unqualifizierter Erbe anfängt das Vermögen zu verwalten.

Ist das nicht der spendable Kunstmäzen aus hamburg? Dessen Hermes Kurierdienstfahrer bei 70h Wochen mit ? 900,- IM MONAT nach hause gehen???

Wie geht denn das? Wie kann auf der einen Seite Krise für alle sein und auf der anderen Seite der Reichtum weniger Leute so irre ansteigen? Gibt es da etwa Zusammenhänge? B.Brecht:
Armer Mann und reicher Mann
standen da und sahn sich an.
Und der Arme sagte bleich:
Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich.

eine freie Gesellschaft muß es "erlauben", daß es auch Superreiche gibt. Oder wollen wir ein neues sozialistisches Gesellschafts-Experiment mit Enteignungen. Gerade die Albrecht-Brüder haben aus dem Nichts nach dem Krieg ihr Imperium durch harte Arbeit und gute Strategie aufgebaut. Sie haben den Einzelhandel revolutioniert und damit mehr zum Wohlstand der Mittel- und Unterschicht beigetragen als sämtliche Sozialprogramme des Staates. Wir wäre es eigentlich mal mit einer Umfrage zur Arbeitszufriedenheit der Arbeitnehmer in den im Artikel erwähnten Unternehmen. Soweit ich weiß, zahlt Aldi gute Gehälter.

Nazi-Schulden und Niedriglöhne etc. ...und billige Einkaufspreise durch Marktmacht und moderne Lohnsklaverei in der 3.Welt bei Rohstoffen, Einzelhandelsprodukten und vielem mehr - die Kosten der dadurch erhöhten langfristigen Kosten der Raubzüge auf Kosten kommender Generationen - Instabilität und Armut in vielen Staaten der Welt, Migrationsströme, usw. - von den seltenst gezahlten Entschädigungen für die Verbrechen ihrer Vorfahren bei einigen der Geld-Reichsten ganz zu schweigen!

Es geht bei diesen Zahlen nicht um "Gerechtigkeit" oder "Neid", darum, wer wieviel zum Leben braucht, ob jemand massivgoldene Wasserhähne in seine Yacht einbaut oder im Einfamilienhaus lebt. Eigentumszusammenballung in dieser Größenordnung bedeutet die Verfügung über informelle politische Macht durch Privatpersonen. Die Existenz von 100.000en Arbeitnehmern hängt an der Verfügungsgewalt der Mehrheitseigner in den Konzernen. Der Einfluss von Medienimperien wie der Bertelsmanns oder der Springer erklärt sich von selbst. Durch diverse Stiftungen werden Weltanschauungen oder politische Interessen nach Gutdünken gefördert oder unterdrückt. Und dann gibt es natürlich noch die klassische Parteispende... Ich gönne diesen Menschen ja soviel Gestüte, Privatflieger, Jagdschlösser und Landsitze wie sie nur haben wollen! Aber sie sollen nicht über mich regieren, ohne dass ich sie gewählt habe!!

Typisch manipulierte Medienstatistiken
idiotenfuetterung 07.10.2014
mich habt Ihr bei dieser Listung ja völlig übergangen

Lasst uns gratulieren allen ihnen, Politikern und den meisten Medien, zu fast 15 Jahren neuer sozialer Marktwirtschaft. Es wurde wirklich Großartiges geleistet: Tolle Brücken, ein Super-Gesundheitssystem, phantastische Bildung mit großartigen Schulgebäuden und einer Verteidigungsarmee mit grandioser Ausrüstung, die nun sogar auch schon zum Angriff übergeht... wir freuen uns! Der nächste Knaller wird das Freihandelsabkommen, ich kann es kaum erwarten! Ein überschwenglicher Bürger, ähh Konsument!

Wegen den Quandts (BMW) und den Piechs (VW) wurde der € gemacht: damit diese Leute keine Devisensicherungsgeschäfte mehr zu machen brauchten, wurde der gesamte deutsche Staat als Geisel genommen. Willfährige Politiker (wohlwollend ausgedrückt, man könnte es auch anders sagen) haben diese Handlangerdienste gemacht. Einmalig nach dem 2. Weltkrieg!

Warum halte ich den Inhalt diesen Artikels für ein ganz großes Armustzeugnis? Nicht etwa wegen Neid auf reiche Menschen. Im Vergleich zu den USA, wo Innovation, Technologie und Gründergeist die Top Listen der Reichen anführt, ist das hier ein Spiegel von geerbtem und verwaltetem Reichtum, also Vergangenheit, Stagnation, Rückwärtsgewandheit. Ein hässliches Spiegelbild der Gesellschaft.

Was Sie offensichtlich nicht verstehen, ist die Tatsache, dass diese Vermögen nicht aus Geld bestehen, sondern aus Anteilen an Unternehmen. Glauben Sie, die Quandts haben 30 Mrd wie Dagobert Duck in ihrem Geldspeicher liegen? Sollen diese Leute ihre Unternehmen verkaufen, nur weil die über die Jahre so erfolgreich geworden sind und nun an der Börse so hoch bewertet werden? Und immer dieses Gerede, dass andere die eigentliche Arbeit geleistet haben. Das waren Angestellte, die für ihre Arbeit bezahlt wurden. Das läuft in jedem Unternehmen der Welt so. Das Geld verdient derjenige, der das unternehmerische Risiko trägt und nicht der Angestellte (mit Ausnahme einiger überbezahlter Manager). Wer damit nicht zufrieden ist, dem steht es frei, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Aber die meisten, die hier meckern, haben ja lieber ihren geregelten Feierabend und 30 Tage Urlaub. Ich übrigens auch. Aber dann sollte man sich auch nicht darüber beschweren, dass andere das große Geld verdienen.

Dagobert Duck: They can't eat the money...

Die Entwertung des Menschen kann man hier verfolgen, denn das ist es, was sich vor allem die Albrecht-Brüder auf die Fahnen geschrieben hatten: Ausbeutung und totale Kontrolle von Mitarbeitern und Lieferanten, Steuersenkung, Kartellrecht brechen. Und Pfennigfuchserei, was vor allem Deutsche beherrschen. Sekundiert wird ihnen immer wieder durch solche launigen Artikel wie diesem hier. Die Entwertung des Menschen führt dann zu den Auswüchsen auf dem rechten Rand oder zum Islamischen Staat. Hier wie dort zählt der Mensch nicht mehr, sondern nur noch der physisch oder finanziell Stärkere.

Es scheint hier mehrheitlich eine Erbengeneration vertreten zu sein, die den Grundstock ihren Vermögens nicht selbst geschaffen hat. Durch die Progression von Vermögen (Piketty) sammelt sich auch immer mehr davon in diesen Händen an, auch wenn ohne eigenen Leistungsbeitrag sämtliche unternehmerischen Entscheidungen an Verwaltungsinstanzen wie Stiftungen oder externe Geschschäftsführungen delegiert wurden. Stiftungen als Steuersparmodell sichern den Familienwohlstand, fördern aber drastische Steuerungerechtigkeit, da die Begünstigten nicht den ihnen zustehenden Beitrag in die Solidargemeinscaft einbringen. Dieser wiederum muss dann von den normalen Arbeitnehmern zusätzlich geschultert werden. Selbst wenn diese Stiftungen neben dem Hauptzweck der Vermögensbewahrung auch zum Teil karikative Zwecke verfolgen, so ist dies durchweg negativ zu sehen, da hier im Gegensatz zur staatlichen Daseinsfürsorge nicht eine Gleichbehandlung aller Zuwendungsbedürftigter gewährleistet ist, sondern Gelder nach gutsherrlicher Art nur an politisch, gesellschaftlich oder habituell wohlgefällige Personen oder Einrichtungen gehen.

Wenn alle, samt Staatswesen, immer ärmer werden, nur ein paar Superreiche (dabei größtenteils Erben, die den Reichtum in die Wiege geschmissen bekamen) werden reicher, dann läuft doch etwas gewaltig falsch in unserem Staat. Dabei finde ich die am drolligsten, die sich für die Superreichen in die Bresche werfen, entweder, weil sie meinen, selbst zu den Gewinnern zu gehören, oder aber, weil sie gerne dazugehören werden, während sie auf der anderen Seite von den Superreichen permanent über den Tisch gezogen werden. PKW-Maut, marode Strassen, fehlende Kindergartenplätze, fehlendes Personal bei Polizei und Justiz, Abwanderung von wissenschaftlich ausgebildetem Personal... das alles würde es nicht geben, wenn diese Superreichen sich gemäß des Grundgesetzes solidarisch an der Finanzierung dieses Gemeinswesens beteiligen würden. Machen sie aber nicht. Sie gründen Stiftungen, um das Geld für dem Fiskus zu schützen (Bertelsmann/Mohn, Albrecht etc.) oder sie wandern aus (Würth). Solchen Leuten gegenüber empfinde ich keinen Neid, sondern ehrliche und tiefgehende Abscheu. Das sind nämlich die wahren Sozialschmarotzer, die wirklich mehr als genug haben und dem Gemeinwesen trotzdem den Stinkefinger zeigen.

Sie haben da, wie die meisten hier, die falsche Vorstellung, dass die Quandts, Albrechts oder Hr. Schwarz einen Geldspeicher voll mit Barem zu Hause stehen haben. Noch mal: Deren Reichtum besteht aus Unternehmen, die sie besitzen oder an denen sie große Anteile haben (und normalerweise auch lenken, z.B, Stefan Quandt). Wenn Sie nun eine Obergrenze einziehen, dann steht der Staat beim Tode des Erblassers plötzlich mit der Mehrheit an einem Autohersteller oder Lebensmittelhandelskonzern da. Was soll er damit machen? Weiter betreiben? Wer soll denn das machen? Frau Nahles oder Hr. Gabriel vielleicht? Oder lieber verkaufen? An wen denn? Wer hat denn so viel Cash? Kann ja keiner, weil alle höchstens noch 30 Mio von ihren Eltern erben können. Also gehen die Unternehmen an Vermögende oder Fonds im Ausland, wo unsere Regel nicht gilt. Dann haben sie in 50 Jahren kein großes deutsches Unternehmen mehr von Weltrang, das von Deutschen kontrolliert wird. Glauben Sie vielleicht, dass dadurch die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen besser werden? Der Staat hätte vielleicht mehr Geld, aber das würde er auch nur ausgeben.
















































Kernproblem des 21. Jahrhunderts
Dass sich die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet, ist ein weltweites Problem.
Die Hilfsorganisation Oxfam stellt in einer Studie auf der Grundlage des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes", in dem man sich regelmäßig einen Überblick über die reichsten Leute der Welt verschaffen kann, folgendes fest:
Weltweit gibt es 1.645 $-Milliardäre, ihr Gesamtvermögen entspricht der Summe der Bruttoinlandsprodukte Deutschlands und Kanadas. Und die 85 Reichsten von ihnen besitzen genau so viel wie die ärmere Hälfte der gesamten Weltbevölkerung - immerhin mehr als 3,6 Milliarden Menschen.
Für Oxfam ist diese soziale Ungleichheit, die schneller wächst als die Weltwirtschaft, das Kernproblem des 21. Jahrhunderts. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat sich die Zahl der $-Milliardäre verdoppelt. In Ländern wie Indien ist die Entwicklung am extremsten. Trotz aller Armutsprobleme stieg dort die Zahl der Super-Reichen seit den 90er Jahren von 2 auf 65.
Die Deutschen mit ihren insgesamt 82 $-Milliardären liegen nicht auf den Spitzenplätzen: An der Spitze der "Forbes"-Liste wechseln sich Bill Gates und der mexikanische Geschäftsmann Carlos Slim ab - geschätztes Vermögen etwa 80 Milliarden US-$.

Gates zumindest gehört zu den großzügigsten Spendern. Organisationen wie Oxfam loben ihn dafür regelmäßig. Bei Deutschlands Milliardären ist die Spendenbereitschaft kaum ausgeprägt, auch wenn 140 der 300 reichsten deutschen Familien Stiftungen gegründet haben.
Die Studie von Oxfam endet mit dem Appell zur Einführung einer "Superreichen-Steuer":
Allein, wenn man das über eine Milliarde US-$ hinausgehende Vermögen der 1.645 $-Milliardäre mit nur 1,5% besteuern würde, kämen umgerechnet 58 Milliarden € im Jahr zusammen, genug, um in den ärmsten Ländern der Welt alle Kinder zur Schule zu schicken und dazu noch ein funktionierendes Gesundheitssystem aufzubauen.



Die Dollar-Milliardäre rund um den Globus werden immer mehr und immer reicher. Die Vermögen der reichsten Menschen der Welt stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf die Rekordsumme von 8,9 Billionen Dollar. Dieses gewaltige Vermögen - die Summe ist in € umgerechnet mehr als doppelt so hoch wie die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung von Deutschland als größter Volkswirtschaft Europas (2017: knapp 3,3 Billionen Euro) - verteilt sich auf 2158 Männer und Frauen. Im Schnitt kommen diese auf ein Vermögen von 4,1 Milliarden Dollar.
2018 lag die weltweite Zahl der Milliardäre auf der inzwischen erweiterten Datenbasis bei 1979. Eingerechnet werden in die Zahlen, die zum fünften Mal vorliegen, sämtliche Vermögenswerte: Unternehmen, Firmenbeteiligungen, private Immobilien, aber auch Kunstsammlungen.
Vor allem in China zeigt der Trend seit Jahren nach oben. 2017 waren Chinas Superreiche mit einem Vermögensplus von 39 Prozent auf 1,12 Billionen Dollar Hauptprofiteure des weltweiten Zuwachses. 373 Chinesen zählt die Studie aktuell zum Club der Milliardäre nach 318 ein Jahr zuvor. Sie sind im Schnitt mit 55 Jahren jünger als der Durchschnitt der Milliardäre weltweit mit knapp 64 Jahren.
"Wir sehen seit Jahren eine Entwicklung von der westlichen Welt nach Asien, in die Neue Welt", sagt Caroline Kuhnert, die das Geschäft der UBS mit vermögenden Kunden unter anderem in Europa leitet. "Den größten Zuwachs gibt es bei den Milliardären in Asien: Im Durchschnitt drei neue Milliardäre pro Woche im Jahr 2017, zwei davon Chinesen. Dieser Trend hat sich sicherlich auch 2018 fortgeführt."
Auch in Deutschland ist die Zahl der Milliardäre binnen Jahresfrist weiter gewachsen: von 117 auf 123. Das ist den Angaben zufolge mit plus fünf Prozent der größte Zuwachs im europäischen Vergleich. Jeder fünfte Milliardär in Europa (20 Prozent) stammt aus Deutschland. In Italien gibt es demnach aktuell 43 Superreiche, in der Schweiz 36.
Sehr viele Milliardäre sind als Unternehmer tätig und das - gerade in Deutschland - oft seit Generationen.
Die reichsten Deutschen dürften einer Rangliste des "Manager Magazins" zufolge die BMW-Großaktionäre Stefan Quandt und Susanne Klatten mit 34 Milliarden Euro geschätztem Vermögen sein. Den Geschwistern gehören 47 Prozent der Anteile an dem Autobauer - allein dafür kassierten sie im Mai 2018 1,1 Milliarden € Dividende.
Mit einem geschätzten Vermögen von 33 Milliarden € folgt knapp dahinter die aus Mannheim stammende Familie Reimann, die einen der größten Kaffeekonzerne der Welt geschaffen hat. Auf Platz drei der reichsten Deutschen sieht das Magazin Lidl-Gründer Dieter Schwarz mit einem geschätzten Vermögen von 25 Milliarden €.
Das Wirtschaftsmagazin "Bilanz" hatte Schwarz' Vermögen kurz zuvor allerdings deutlich höher geschätzt: Mit 39,5 Milliarden € sah es ihn als reichsten Deutschen - gefolgt von den Familien Karl Albrecht und Heister (Aldi Süd) mit 25,5 Milliarden €. Die Familien Albrecht und Heister sieht das "Manager Magazin" mit 21,8 Milliarden € auf Platz vier. Für die Rangliste hat das "Manager Magazin" die Aktienvermögen mit den Schlusskursen vom 14. September berechnet.
Deutschland liegt mit 1,14 Mill. Wohlhabenden weltweit auf Rang drei - nur in den USA und Japan haben mehr Menschen ein Anlagevermögen von mehr als einer 1.000.000 $. China kommt an vierter Stelle, rückt aber unaufhaltsam näher.



*)Gini-Koeffizient oder -Index gibt das Maß von Ungleichverteilungen entwickelt wurde. Ungleichverteilungskoeffizienten lassen sich für jegliche Verteilungen berechnen. an. Ein Wert Wert von 0 liegt bei gleichmäßiger Verteilung vor, ein solcher von 1, wenn nur eine Person das komplette Vermögen besitzt, d. h. bei maximaler Ungleichverteilung.

**)Die Großspenden haben scharfe Kritik von Parteirechtlern hervorgerufen, weil sie mit einer brisanten politischen Entscheidung zusammenfallen. Die Bundesregierung kämpft mit Erfolg dafür, strengere Abgasnormen für Autos in Europa später einzuführen als ursprünglich geplant, wovon insbesondere deutsche Oberklasse-Hersteller wie BMW, Daimler, Audi oder Porsche profitieren. Das politische System bewege sich von einer Demokratie in Richtung Plutokratie, wenn sich das Handeln der Bundesregierung nach der Höhe der Spenden richte.
Parteienrechtler Martin Morlok: "Unternehmen spenden nicht, sie investieren." Zwar mögen Vertreter der Privatwirtschaft auch aus Verantwortung für das Gemeinwohl Geld an die Parteien überweisen. "Aber mögliche Vorteile der Spenden sind nicht unerwünscht."
Jürgen Trittin auf Twitter: "Für 690.000 Euro. Die Familien Quandt und Klatten von BMW kaufen am 09.10.13 die Klimapolitik von Merkel". Vom "krassesten Fall von gekaufter Politik seit langem" spricht Klaus Ernst, Linker.
Sprecher der Quandts: "Der Zusammenhang, der hier hergestellt wird, ist unzutreffend".

***) Das Magisches Viereck ist - wie der Name sagt - ein Zauberbegriff aus der Volkwirtschaftslehre (verankert in § 1 des Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes von 1967), und stets neu oder anders verwendet.
Allgemein beschreibt es ein System folgender vier wirtschaftspolitischer Ziele:
1. Stabilität des Preisniveaus
2. hoher Beschäftigungsstand
3. außenwirtschaftliches Gleichgewicht
4. angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum
Die Erreichung dieser Ziele ergebe ein makroökonomisches Gleichgewicht, "magisch" aber bedeutet, dass alle Ziele gleichzeitig kaum zu erreichen sind, da untereinander Inkongruenz herrscht.
Ein von SPD, Grünen und Gewerkschaften getragener Think Tank von 2013 ("Denkwerk Demokratie") will die bisherigen Ziele durch vier neue ersetzen:
- materieller Wohlstand und ökonomische Nachhaltigkeit
- Nachhaltigkeit der Staatstätigkeit und der Staatsfinanzen
- soziale Nachhaltigkeit
- ökologische Nachhaltigkeit





Und die Monarchen?


Gegen die reichste Majestät (Quelle Forbes) der Welt
mit einem Privatvermögen von 28 Mrd €, König Bhumibol von Thailand,
sind die europäischen Blaublütigen eher ärmlich:


Der Fürst von Liechtenstein besitzt 3,2 Mird €,


Fürst Albert II. von Monaco 1,2 Mrd € und


Köngin Elisabeth II. von England gerade mal 400 Mill. €.


Und der Papst?

Pius XI.: "So wahr es ist, daß Pauperismus und Proletarität wohl zu unterscheidende Begriffe sind, so ist doch die überwältigende Massenerscheinung des Proletariats gegenüber einem kleinen Kreise von Überreichen ein unwidersprechlicher Beweis dafür, daß die Erdengüter, die in unserm Zeitalter des sogenannten Industrialismus in so reicher Fülle erzeugt werden, nicht richtig verteilt und den verschiedenen gesellschaftlichen Klassen nicht entsprechend zugute gekommen sind.
Darum ist mit aller Macht und Anstrengung dahin zu arbeiten, daß wenigstens in Zukunft die neu geschaffene Güterfülle nur in einem billigen Verhältnis bei den besitzenden Kreisen sich anhäufe, dagegen in breitem Strom der Lohnarbeiterschaft zufließe. Gewiß nicht, damit der Arbeiter von der Arbeit ablasse - ist doch der Mensch zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fluge - , sondern damit er durch Sparsamkeit seine Habe mehre, durch ihre sorgsame Verwaltung mit größerer Leichtigkeit und Sicherheit die Familienlasten bestreite und der Daseinsunsicherheit, die so recht eigentlich Proletarierschicksal geworden ist, überhoben, nicht bloß den Wechselfällen des Lebens gerüstet gegenüberstehe, sondern noch über dieses Leben hinaus die beruhigende Gewißheit habe, daß seine Hinterbliebenen nicht ganz unversorgt dastehen." (1931!)



Details zu Frau Klatten





Und neueste Nachrichten (ein Spendenkonto für Famile Q. wird in Kürze eröffnet):



Und Mark Knopfler besingt ihre Königreiche (und ihr Ende) ...